Wir sitzen in Frankfurt und essen gerade zu Mittag. Es gibt irgendetwas schnitzliges mit „grün‘ Soss'“. Ein paar derjenigen, die mich seit langer Zeit begleiten kommen zu mir.
„Jens, Du mit Deiner Apple-Aktie! Hast Du den Kurs der letzten Wochen verfolgt? Siehst Du, es geht eben doch nicht nur bergauf!“
„Heinz (ich habe den Namen geändert, damit Michael anonym bleiben kann), nach meiner Analyse ist alles in Ordnung, ich sehe das als Kaufkurs.“

Das war am 14. Juli 2013. AAPL stand bei 423,21USD und kam von fast 700USD runter. Korrigiert um den 7:1 Split im Juni 2014 stand die Aktien bei 60,46USD. Und nun?
AAPL „dümpelt“ bei 115USD. Ein junger Padavan vertraute auf meine Einschätzung und verdoppelte seitdem sein Erspartes.

Was ist nun los?

Ganz klassischer Fall von: „Ich bin ängstlich, wenn alle gierig sind. Und ich bin gierig, wenn alle ängstlich sind“.

 

 

Quick&dirty:

Wird es AAPL in 20 Jahren noch geben? Ja.
Verstehe ich, wie AAPL funktioniert und woher das Geld kommt? Ja.
Passt der Gewinn Pro Aktie? Ja, 8,65$
Passt das KGV: Ja, mit 13,35 geradezu absurd niedrig (für eine Firma dieser Art)
Passt das Buchwert/Aktie – Preis- Verhältnis: Nö, mit 5,6 ein wenig hoch, da der Buchwert durch die neuen Gebäude jedoch ansteigt, juckt mich das wenig.
Passt das ROIC? Extrem hoch: 26,2%

Ist mein errechneter fairer Preis pro Aktie (214USD) erreicht? Nein, also kein Verkauf.
Ist mein Sonderpreis (112USD) erreicht? Ja  also Position ausbauen.

Das ist Valueinvesting. In der richtigen Marktlage muss man eben auch durchziehen können.

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